Betroffen und besorgt aber sehr offen teilten Angehörige, Freunde und Bürgerinnen und Bürger Ihre Sorge darüber mit, dass diese Jugendlichen einfach ignoriert werden anstatt sie mitzunehmen. Das dies nicht einfach ist, machte Peter Ginsberg deutlich, doch der Erfolg komme, wenn man sich um jeden einzelnen bemüht. Vertrauen ist die Voraussetzung, um bei den Betroffenen Einsicht und die notwendige Überzeugung zu erreichen die dazu führt, dass Hilfe auch angenommen wird. Die gesundheitlichen Folgen machte Dr. Plum deutlich. „Weltweit sei die Hälfte aller Krankenhausbetten durch diagnostizierte Abhängigkeit und deren gesundheitliche Folgen belegt,“ so sein erschreckendes Fazit.
„Die überwiegende Zahl der Kinder und Jugendlichen sind absolut in Ordnung und auf dem richtigen Weg. Wenige benötigen Hilfe, dann aber intensiv und dringend! Eltern sind damit oft überfordert, weil sie emotional zu sehr „gefangen“ sind. Sich hilfesuchend an die Stellen zu wenden, die dafür einrichtet sind, ist der richtige Weg,“ so Peter Ginsberg, der viele Jahre an den Schulen im Kreisgebiet Präventionsberatungen durchgeführt hat. Diese Hilfe z. B. beim Motivationsaufbau oder der Suche nach einem Entgiftungs- oder Therapieplatz bietet Jens Kersting von der AWO Suchtberatung in Siegen kostenlos an.
Staatsanwältin Dickel machte deutlich, wie wichtig die Erstbeurteilung eines Jugendlichen vor Gericht sein kann. Hier klare Grenzen durch empfindliche Strafen zu setzen bedeute keine unverhältnismäßige Härte, sondern führe in den meisten Fällen zum Erfolg. Einmal und nicht wieder!
„Es besteht Handlungsbedarf“, so Anke Flender zum Abschluss der gut besuchten Informationsveranstaltung und „forderte Verwaltung und Politik in Freudenberg auf, sich dieser Probleme anzunehmen“. Äußerst verärgert zeigte sich Anke Flender in der Nachbetrachtung, dass der durchorganisierte Jugendtag durch den Bürgermeister kurzfristig abgesagt und somit ein Dialog mit Jugendlichen zumindest zuerst einmal verschoben wurde.
Die SPD Freudenberg setzt sich daher für den Aufbau eines Netzwerkes im Bereich der Suchtprävention ein, das von der örtlichen Jugendarbeit, der Suchtberatungsstelle über Schulen bis zur Polizei gehen muss. Denn alle genannten Institutionen sind aufgerufen Jugendlichen bei der Bewältigung von Lebensproblemen zu helfen, die einen Konsum oder auch eine Abhängigkeit von Drogen aller Art zur Folge haben können.